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Barockrahmen

Der Barockrahmen

Dieser auffallend verschnörkelte Bilderrahmen hat eine interessante Geschichte. Der Name enthält bereits einen Hinweis auf seine Entstehung: die Epoche des Barocks. Unter der Bezeichnung Barockrahmen stellt man sich einen mit Gold und mit Ornamenten verzierten Bilderrahmen vor. Heutzutage ist es oft etwas schwierig genau festzustellen, an welche Epoche bestimmte Bilderrahmen-Modelle erinnern, da Bilderrahmen mit Vergoldung aus anderen Stilepochen genauso interessant sind, aber im Handel gewöhnlich als Barockrahmen bezeichnet werden. Darüber hinaus vermischen sich ab dem 19.Jh. die Stile und man spricht von „Historismus“, weil die Architekten und Designer gerne auf Stilrichtungen vergangener Epochen zurückgriffen. Aber was macht den Barockrahmen jedoch so beliebt, wieso hat die Epoche so einen Namen und wie kamen die Schnörkel plötzlich auf den Bilderrahmen?

Barockrahmen

Die Epoche des Barocks

Die Epoche nach der Renaissance, die etwa im Jahr 1575 begann und bis ca. 1770 dauerte, wird als Barock in der Kunst- und Architekturgeschichte bezeichnet und hatte ihre Ursprunge in Italien. Francesco Borromini, Michelangelo Merisi da Caravaggio, Annibale Carracci und Gian Lorenzo Bernini gelten als die bedeutendsten Repräsentanten dieser Epoche. Die Bezeichnung „Barock“ ist aus dem portugiesischen „barroco“ übernommen und bedeutet „unregelmäßige, schiefe Perle". Damit wollte man die als „bizarr“ und „schräg“ empfundene Kunstform des Barocks benennen. In den Grundrissen der Architektur, sowie in weiteren Architekturelementen setzen sich ovale und ellipsoide Formen durch. Die typischen konvex-konkaven geschwungenen Formen mit filigranen Stuckarbeiten gestalteten die monumentalen Repräsentationsbauten der Adelsfamilien und der katholischen Kirche, die oft aus Marmor und Gold bestanden.

Die pflanzlichen Motive mit Blumen, Ranken und Akanthusblättern der barocken Malerei und Skulptur symbolisieren die Schönheit und die Pracht des paradiesischen Gartens und des Baums des Lebens, „arbor vitae“, als Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Viele Details und Elemente der barocken Ornamentik sind stark mit der Symbolik der christlichen Ikonografie verbunden. Die Vergoldung der sakralen Malerei und Ornamentik hat in allen Welt-Religionen einen tieferen Sinn. Das Gold als Symbol des Lichts, der Weisheit und der Beständigkeit faszinierte die Menschen. Zudem hatte die Farbe des Goldes eine wesentliche Lichtwirkung in dunklen Räumen. Das Kerzenlicht reflektiert auf den goldenen Elementen der Malerei und der Skulptur und ermöglicht damit eine besondere meditative Atmosphäre zu schaffen. Während die bildende Kunst und die Architektur der Renaissance noch klar strukturierte Formensprachen anwendeten und überschaubare Strukturen zeigten, brach die Kunst des Barocks diese vorhandenen Formen und baute immer mehr üppige und ausschweifende Elemente, um sich als eigenständige und neue Ausdruckform abzugrenzen. Genau das lässt sich auch an den Barockrahmen erkennen.

Im 17. Jh. gewinnen die bildenden Künstler an Ansehen, einige werden sogar vergöttert. Es entstehen die ersten Kunstschulen in Europa und ein neuer Handel, wo der Bilderrahmen eine wichtige, beinahe Hauptrolle einnehmen wird. Ab dann war es undenkbar ein Gemälde ohne Rahmung zu präsentieren oder zu verkaufen. Der Bilderrahmen erhöhte den Wert eines Gemäldes und ermöglichte die „Geburt“ des heutigen Kunstmarkts. Je verschnörkelter der Bilderrahmen, desto teurer konnte ein Kunstwerk verkauft oder getauscht werden. Besonders wertvoll waren die vergoldeten Bilderrahmen mit der Signatur des Künstlers in der Mitte der Rahmenleiste. Diese Besonderheit erhöhte den Wert des Bildes auf das Dreifache.

Die Architektur des Barocks und der Bilderrahmen

Ein charakteristisches Merkmal des Barocks war der Versuch, die Unendlichkeit darzustellen, mit besonderer Konzentration auf das Theatralische. Somit verschmolzen die Grenzen zwischen Malerei, Skulptur und Architektur. Stell dir vor, wie beeindruckend das gewesen sein musste in einer Kirche oder Kathedrale unter der Orgelmusik eines Gottesdienstes, den dramatischen Realismus der Malerei und Skulptur zu betrachten. Ziel der katholischen Kirche dadurch war, Fröhlichkeit und Ehrfurcht vor Gott und Kirche zu vermitteln. Ein bedeutendes Beispiel der barocken „Bau-Dramatik“ ist die kleine Kirche San Carlo alle Quattro Fontane in Rom, die von Francesco Borromini um 1677, als sein erster eigener Auftrag, gebaut wurde. Er verzichtete sogar auf sein Honorar, um freie Hand für die gestalterische Ausführung zu bekommen. Diese Kirche gilt als Hauptwerk des römischen Hochbarocks. Die plastisch reich gegliederte Fassade zeichnet sich mit dem rhythmischen Wechsel von tiefen konvexen und konkaven Formen aus und „schreit“ geradezu nach Aufmerksamkeit. Borromini hat es geschafft, die konvex-konkaven Formen vom Grundriss über die Kapellen und Nischen bis zur Kuppel harmonisch verlaufend miteinander zu vereinen. Alle diese architektonische Elemente und die Stuckdekoration in höchster künstlerischer Qualität führen den Blick des Betrachters demzufolge zur Kuppel, wo das Bild einer Taube als Symbol des Heiligen Geistes zu sehen ist. Viele plastische Elemente und Formen des Altars und der Nischen finden wir in Gestalt des barocken Bilderrahmens wieder. Dementsprechend war die Formung eines Bilderrahmens am Vorbild der barocken Architektur gestaltet. Genauso außergewöhnlich und aufwändig gebaut sind die Bauwerke der Schlösser und Paläste der barocken Epoche, wo selbstverständlich viele gerahmte Gemälde die Wände, Flure und Treppenhäuser schmückten.

Barockrahmen von Walther

Beispiele von Verzierungen

Die Verzierung mit dem Akanthusblatt und Akanthusranken

Barockrahmen von CreativDas Akanthusblatt ist die am häufigsten verwendete Blattform in der Geschichte der Architektur und der bildenden Kunst. Die Bildhauer und Architekten schauten sich die Eigenschaften dieser breitblättrigen Pflanze gut an und gestalteten viele Skulpturen, Reliefs und Konsolen mit fantasievollen Akanthusranken und miteinander geschwungenen Blättern. Eine Reihe von Akanthusblättern wird „Akanthusfries“ genannt und diese Art von Schnitzerei wird am häufigsten auf Bilderrahmen verwendet. Interessant ist, dass die Akanthus-Pflanze in der Natur überhaupt keine Ranken bilden kann. Trotzdem wird ihre Präsenz uns als Ornament in der Architektur- und Kunstgeschichte als Ranken-Pflanze lange in Erinnerung bleiben.

Glamour für dein Zuhause

Mit der Dekoration der eigenen Wohnung gestalten wir irgendwie das eigene Leben, weil unser Wohlbefinden dadurch beeinflusst wird. Man möchte die perfekten Möbel und die perfekte Wandfarbe mit den eigenen Bedürfnissen abstimmen. Und was ist mit der Kunst? Wenn man die Entscheidung getroffen hat, ein Bild in einem barocken Bilderrahmen an die Wand zu hängen, möchte man nichts dem Zufall überlassen. Ein Gemälde mit einem barocken oder antiken Bilderrahmen eignet sich gut für eine farbenfrohe Wohnzimmereinrichtung, mit Teppichen und Gardinen mit pflanzlichen Motiven. Die Holzart des Bilderrahmens kann mit der Holzfarbe der Möbel und des Parketts abgestimmt werden. Wenn du einen vergoldeten Rahmen im Wohnzimmer anbringen möchtest, achte auf die Lichtverhältnisse, so dass der Rahmen das Tageslicht seitlich empfängt, um die Plastizität der Ornamente sichtbar zu machen. Ein Gemälde mit einem barocken Bilderrahmen braucht etwas mehr Raum und Luft, um seine Schönheit als Werk zu entfalten. Wandfarbe in Pastelltönen sorgt für Gemütlichkeit und bleibt farbig zurückhaltend im Hintergrund. Der Bilderrahmen wird als Akzent der Zimmereinrichtung dienen. Wenn du dunklere Wände schön findest, wirst du staunen wie ansehnlich das wirkt, wenn ein Bild mit vergoldetem Bilderrahmen sich von der dunkleren Wand abhebt. Mit helleren schlichten Möbeln und Couch-Kissen mit botanischen Motiven bringst du viel Eleganz in deinen Alltag. Zusätzliche Dekoration mit Kerzenleuchtern und Vasen in barockem Stil werden mit dem Bild an der Wand wunderbar korrespondieren. Auch mit mehreren kleineren Bildern und Fotografien in Barockrahmen lässt sich eine wunderschöne Bilderwand gestalten.

Barockrahmen von FDM

 

 

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