Das Passepartout
Wie rahme ich mit einem Passepartout richtig ein?

Was ist ein Passepartout?

Das Passepartout- was ist das eigentlich?

Es handelt sich um einen hochwertigen Karton mit Bildausschnitt, der zwischen das Glas des Bilderrahmens und das Bild gelegt wird. Das Passepartout hat meist eine schräge, im 45 Gradwinkel geschnittene Innenkante, womit es sich von einem einfachen Papier- oder Pappeinleger unterscheidet.

Passepartout-Kartons setzen sich aus meist aus drei Papierschichten zusammen. Diese sind Deckpapier, Kern und Rückenpapier. Die Komponenten können sich in ihrer Qualität stark unterscheiden. Das Deckpapier (oberste Papierschicht) kann verschieden eingefärbt sein und unterschiedliche Oberflächen vorweisen. Bei Passepartouts in besserer Qualität ist das Deckpapier säurefrei, auch wenn es nicht mit dem Bild in Berührung kommt. Ein ligninfreier Kern bildet die mittlere Schicht. Das Rückenpapier (unterste Papierschicht) muss unbedingt säurefrei sein, weil es auf dem originalen Kunstwerk aufliegt.

Was bedeutet Passepartout? Eine kurze Begriffserklärung

Passepartout stammt aus dem Französischen und hat zwei Bedeutungen: Passepartout bezeichnet einen Schlüssel, mit dem sich mehrere Türen öffnen lassen. Außerdem beschreibt Passepartout einen Gegenstand, der zu vielen verschiedenen Dingen passt, z. B. ein schwarzes Kleid oder weißes Hemd, mit denen man nie falsch angezogen ist.

Das Passepartout im Bilderrahmen ist also ein weißer oder farbiger Karton-Einleger, der zu vielen Bildern und Rahmen passt, unabhängig von deren Größe, Farbe und Stil.

Wer ist Marie-Louise und was hat sie mit Passepartouts zu tun?

Bei einer Marie-Louise handelt es sich um eine Einlage aus Holz (auch „Zwischenrahmen“ genannt). Dieses Holz-Passepartout wird vor allem bei der Einrahmung von Gemälden verwendet, wenn diese zu klein für den Wunschrahmen sind.

Warum trägt diese Holzeinlage so einen schönen Namen? Auch dieser Begriff stammt aus Frankreich. Eine dortige Legende besagt, Napoleon Bonapartes Ehefrau Marie-Louise von Österreich habe diese Holzeinlage in Frankreich bekannt gemacht.

 

Falling von Kristin Nelson, eingerahmt mit einer individuell bemalten Holzeinlage (Bild von Larson-Juhl).

Qualitätsunterschiede bei Passepartouts

Mit Calciumcarbonat gepufferte und ligninfreie Passepartouts haben eine deutlich bessere Qualität als Kartons mit Bildausschnitt, auf die das nicht zutrifft. Passepartouts, die Lignin enthalten, können sich mit der Zeit gelblich verfärben und es wird sich ein gelber Rand am Innenausschnitt auf dem Bild abzeichnen. Unser Team von AllesRahmen empfiehlt daher die Verwendung eines Passepartouts, das aus reiner Alphazellulose besteht.

Außerdem sollten Sie darauf achten, dass das Passepartout säurefrei ist, um späteren Schäden oder Verfärbungen auf dem Bild vorzubeugen. Der Karton sollte des Weiteren überwiegend aus Baumwollfasern bestehen und während der Herstellung chlorfrei gebleicht worden sein. Durch einen geringen Anteil an Calciumcarbonat ist der Karton alterungsbeständig und somit geschützt vor dem Vergilben und möglichen Bruchstellen.

Was ist ein Passepartout in Museumsqualität? Ein Passepartout in Museumsqualität garantiert eine 100-prozentige Säurefreiheit in allen drei Kartonlagen. Es ist länger haltbar als andere Passepartouts.

 

Säurefreie Passepartout-Kartons sind ligninfrei (Lignin ist Pflanzenzellulose) und bestehen nicht aus recyceltem Material bzw. Papier. 

 

Passepartout in Museumsqualität von Nielsen Design

Passepartouts schützen und erhalten das Bild

Das Passepartout schützt Ihr Bild vor möglichen säurehaltigen Bestandteilen aus der Umgebung und dem Bilderrahmen wie zum Beispiel Klebstoffe und Lackierungen.

Ein säurefreier Passepartout-Karton vermindert Alterungserscheinungen am Bild oder vermeidet sie sogar. Bei originalen Kunstwerken und einmaligen Bildern sollte daher die Verwendung eines säurefreien Passepartouts selbstverständlich sein.

Das Passepartout sorgt außerdem für einen kleinen, aber wichtigen Abstand zwischen dem Bild und Rahmenglas.

Dadurch wird verhindert, dass das Bild aufgrund von Temperaturschwankungen am Glas haften bleiben könnte, wodurch das Kunstwerk unwiederbringlich zerstört wäre. Vor allem Bilder, die aus Pastell, Kohle, Bleistift oder Kreide bestehen, sind sehr empfindlich. Die Einrahmung mit einem Passepartout ist bei diesen Kunstwerken ein absolutes Muss.

Passepartouts werten das Bild ästhetisch auf

Ein Passepartout dient neben seiner Schutzfunktion außerdem als optischer Vermittler zwischen Bild und Rahmen. Es zieht den Blick stärker auf die Einrahmung, es hat fast die Anziehungskraft eines Magneten. Übrigens wird das Passepartout oft mit einem Fenster verglichen, das den Blick in die Bildlandschaft öffnet. Rahmen, Passepartout und Bild- was ist schön? Lesen Sie alles zu Farbe, Materialien und Oberflächenstrukturen.

Passepartout- welche Farbe auswählen?

So gestalten Sie mit der richtigen Farbe das Bild noch schöner und die Einrahmung insgesamt harmonischer:

  • Greifen Sie eine bestimmte Farbe aus dem Bild auf, um ein bestimmtes Detail des Kunstwerkes zu betonen.
  • Wählen Sie ein Passepartout in einer kalten Farbe (Blaunuancen sind dominant), so wirkt das Motiv im Rahmen insgesamt kühler. Entscheiden Sie sich für eine warme Farbe (Rottöne sind dominant), so erlangt das Bild eine insgesamt warme Ausstrahlung.
  • Um das Bild in den Vordergrund zu rücken, empfiehlt sich ein hellfarbiges Passepartout. Ein dunkelfarbiges Passepartout stellt das Bild in den Hintergrund.
  • Für dunkle Rahmen ist auch ein eher dunkles Passepartout geeignet, während für hellere Rahmen eine entsprechend hellere Farbe gewählt werden sollte.
  • Im Zweifelsfall ist ein Passepartout in gebrochenem Weiß oder in Porzellan eine Option, mit der Sie nichts falsch machen.

 

Passepartouts in vielen Farben von FDM
Das Passepartout sollte optisch immer im Dienst des Bildes stehen. Das Passepartout sollte das eingerahmte Bild hervorheben und dessen Wirkung unterstreichen, ohne mit ihm in Konkurrenz zu treten. Auf welche Art Sie die Passepartout-Farbe mit den Bildfarben kombinieren, entscheidet über die Gesamtausstrahlung des gerahmten Werkes.

 

Materialien und Oberflächenstrukturen bei Passepartouts

Blauer Leinenbezug eines Passepartouts
Hellblaues Passepartout aus Strukturpapier
Graues Samt-Passepartout

Neben der Farbe entscheidet auch die Oberflächenstruktur des Passepartouts über die Gesamtwirkung der Bildeinrahmung. Die häufigsten Materialien sind neben Papier Leinen, Samt bzw. Velours und Baumwolle. Die Oberfläche kann je nach Material sowohl glatt, bedruckt oder strukturiert sein.

Das flusenfreie und zudem antistatische Leinen ist weder schmutz- noch bakterienanfällig. Es ist sehr strapazierfähig und eignet sich hervorragend für häufige Bildwechsel. Die Wirkung von Samt bzw. Velour lässt sich leicht durch die Stichrichtung der Vliesfäden zu beeinflussen. Zudem ist das Material, ebenfalls wie das Leinen, antistatisch und strapazierfähig.

Welches Passepartout passt zu welchem Bild? Ein Passepartout mit Samtbezug kann thematisch besonders geschickt eingesetzt werden, beispielsweise für die Einrahmung eines Wappens, Ordens, alter Kunststiche oder für Portraitgemälde berühmter Persönlichkeiten.

Welches Passepartout für welche Größe?

Der Bilderrahmen ist zu groß? Was tun? Mit dem geeigneten Passepartout passt Ihr Werk in den Rahmen.

  • Passepartouts in Standardformaten

Bei Fertig-Passepartouts ist der Ausschnitt immer etwas kleiner als angegeben, damit das Bild besser hinter dem Ausschnitt fixiert werden kann. Passepartouts in Standardformaten sind ideal für Rahmen und Bildern in Standardgrößen, sei es quadratische Bilderrahmen, Rahmen in DIN A4, Rahmen in Panoramagrößen oder für Portraitfotos. Geht es um ein Kunstwerk mit unkonventionellen Maßen, das in keinem Standardrahmen Platz findet? Ein Standard-Passepartout könnte auch in diesem Fall die Lösung sein: Wählen Sie das nächstgrößere Standard-Passepartout und rahmen Sie es mit einem Standardrahmen ein, ohne eine Sonderanfertigungen bestellen zu müssen. Das klappt allerdings nicht immer- das Passepartout mit individuellem Innenausschnitt funktioniert meist besser.

  • Passepartouts mit individuellem Innenausschnitt, Außenformat in Standardgröße

Ebenfalls lassen sich Standard-Außenformate mit individuellen Innenformaten kombinieren. Diese Art von Passepartout ermöglicht es, ein Bild mit ungewöhnlichen Maßen trotzdem in einen Bilderrahmen mit Standardmaßen einzurahmen.

  • Passepartouts mit individuellem Innenausschnitt und Außenformat

Besondere Passepartouts mit individuellem Innenausschnitt und Außenformat sind ideal für Bilderrahmen nach Maß. Auch die Platzierung des Innenausschnitts kann frei gewählt werden. Sie sind kostspieliger als Passepartouts in Standardformaten, aber die Investition lohnt sich: Einrahmungen nach Maß sind etwas Besonderes.

Ist es Ihnen aufgefallen? In der Regel ist die untere Seite des Passepartouts 0,5 cm bis 2 cm breiter als die beiden seitlichen und die obere Seite. Diese drei Seiten haben diesselbe Breite. Diese Art von Zuschnitt sorgt für optische Harmonie, weil dadurch das Bild tatsächlich mittig platziert wirkt.

Ein kleinformatiges Bild wirkt wertvoll mit einem breiten Passepartout- der individuelle Innenausschnitt macht's möglich

Passepartouts und Bilderrahmen

Die Breite eines Passepartouts nimmt Einfluss auf die Bildwirkung. Für einen eleganten Gesamteindruck bietet sich ein breites Passepartout mit einem schmalen Rahmen an. Für mehr Kompaktheit eignet sich ein schmales Passepartout mit einem breiten Rahmen. Bei sehr auffälligen Rahmen ist ein Passepartout mit einem breiten Rand am besten geeignet.

Passepartouts können zwischen 1,4 mm und 3,4 mm stark sein. Daher benötigen Sie ein dementsprechend hohes Rahmenprofil bzw. hohen Falz. Je nach Dicke des Rahmenglases und Dicke der Rahmenrückwand passt ein weniger starkes Passepartout in Rahmenprofile mit einem 9 bis 10 mm hohen Falz. Dickere Passepartouts sollten, um sicherzugehen, in einen Bilderrahmen mit einem mindestens 11 mm hohen Rahmenprofil eingerahmt werden.

Haben Sie viele Bilder, die Sie mit einem einzigen Bilderrahmen einrahmen möchten? Der praktische Galerierahmen ist ein Bilderrahmen, der mit einem Mehrfach-Passepartout ausgestattet ist. Damit können Sie ab zwei bis über zehn Bilder gleichzeitig einrahmen- Sie müssen sich also nicht mehr für ein Lieblingsbild entscheiden, sondern können mit einem Galerierahmen mehrere Fotos zusammenfassen. Das bietet sich vor allem für mehrere Bilder zu einem Thema an, beispielsweise der letzte Sommerurlaub, Ihr Haustier oder die Familienfeier.

Ein Galerie-Passepartout hat vor allem einen praktischen Nutzen

Bild, Passepartout, Rahmen: Ideen zu einem stimmigen Gesamteindruck

Warum sieht das Bild mit Passepartout schöner aus? Das Passepartout lenkt den Blick auf das Kunstwerk, weil es eine Distanz zwischen Rahmen und Bild schafft. Das Bild wirkt eigenständiger und wird weniger stark vom Rahmen dominiert. Durch die Distanz entsteht außerdem eine Tiefenwirkung, das heißt, dass das Bild räumlicher erscheint. Passepartouts sind essentielle Komponenten in der Welt der Bilderrahmen. Manchmal wirken sich marginale Details in der Bildpräsentation auf die gesamte Komposition aus, eine Komplementierung des Grundfarbtons kann harmonische Akzente verstärken, eine starke Kontrastnuance ermöglicht außergewöhnliche Seherlebnisse. Es lohnt sich Verschiedenes auszuprobieren, um letztendlich die Balance zwischen Harmonie und Disharmonie im Kunstwerk zu finden.

Vielleicht haben Sie ein an den Rändern beschädigtes Kunstwerk? Sei es Vergilbung, Flecken, Knicke oder Risse: Diese Schönheitsfehler lassen sich mit einem breiteren Passepartout gekonnt kaschieren.

Der Kern ist nicht immer weiß, sondern es gibt auch Passepartouts mit farbigem Kern. Dadurch schaffen Sie eine zweite, den eigentlichen Bilderrahmen ergänzende und dezentere Umrahmung des Bildes. Oder legen Sie mehrere Passepartouts übereinander (eventuell mit farbigen Innenkanten) und verstärken Sie den Tiefeneffekt- ein Trick, der vor allem bei Landschaftsbildern besonders gut kommt.

 

Legen Sie für einen stärkeren Tiefeneffekt zwei oder mehr Passepartouts übereinander.

Das Passepartout: eine Zusammenfassung

Material und Inhaltsstoffe

  • Zellulose Hauptbestandteil der Zellwände von Pflanzen, wie Holz und Baumwolle
  • Alpha-Zellulose Hochwertig, ligninfreie Zellulose, welche zur Alterungsbeständigkeit beiträgt und vor Schadstoffen schützt
  • Lignin Bestandteil der pflanzlichen Zellwand und sorgt in Kombination mit Licht und Sauerstoff für das Vergilben des Passepartouts
  • Säurefrei Zählt ab einem pH-Wert von 7, welcher während der Herstellung besteht
  • Calciumcarbonat Wird während der Pufferung zugesetzt und schützt vor Säure

Formate und Farben auswählen

  • Ausschnitt Die Zuschnitte richten sich genau nach den gewünschten Angaben. Für eine bessere Montage sollte der Ausschnitt allerdings 0,5 bis 1 cm kleiner sein als benötigt, um das Bild besser dahinter legen zu können
  • Optische Mitte Die tatsächliche Mitte täuscht das menschliche Auge, weshalb die optische Mitte 0,5 bis 1cm über der mathematischen Mitte liegt.
  • Farbe Weiße oder helle Passepartouts bieten sich am besten an; farbige Passepartouts oder farbige Innenkanten machen den Unterschied

Qualitätsstufen

  • Economy Nicht säurefreie Passepartouts. Am besten geeignet für einfache und gedruckte Bilder, keine Einzelstücke
  • Standard Säurefrei gepufferter Kern, pH neutral, optimal für Poster, Fotografien und Kunstdrucke
  • Conservation Bestehend aus Alphazellulose, zur sicheren Rahmung von limitierten Auflagen und Dokumenten
  • Museum Zusammengesetzt aus Baumwollfadern und schützt 100% vor säureübergriffen oder Vergilbungen; geeignet für Originale und seltene Dokumente

 

 

 

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